Auf unserem Weg über den Haast Pass lagen die Blue Pools. Vom Parkplatz an der Strasse aus ging es ein Stückchen durch den Wald und dann über eine Hängebrücke.
An den Blue Pools angekommen, stießen wir neben einer Menge Holländer auch auf zwei verrückte Franzosen, die tatsächlich im einkalten Wasser gebadet haben. Der eine versuchte sich im Klippenspringen,
der andere konnte sogar auf dem Wasser stehen 😉 .
Das Wetter war danach ziemlich bewölkt, dafür aber windstill. Also Grund genug, mein Spielzeug auszupacken
und den Haast River nebst Thunder Creek Falls mal aus der Luft abzulichten.
Nachdem der Angstschweiß getrocknet war, ging es weiter vorbei an der Bruce Bay.
Hier hinterlassen viele eine Botschaft auf weißen Steinen, die man dann einfach am Straßenrand ablegt.
Einen hat das aber so verwirrt, dass er komplett die Orientierung verloren hat.
Vorbei am Knights Point fuhren wir dann nach Franz Josef, leider in das schlechte Wetter hinein, aber dafür ist die Westküste bekannt.
Heute drehte sich irgendwie alles um Seen. Wir starteten am Lake Te Anau. Nach etwa 100 km durch schlechtes Wetter machten wir einen Zwischenstop am Lake Wakatipu.
Ich habe zwar noch nicht rausbekommen, was man Eike vorwirft, aber er wurde auf jeden Fall erst einmal erkennungsdienstlich festgehalten.
Wir durften zum Glück weiterfahren und fuhren an den Lake Wanaka.
Da heute nochmal Neujahr und damit auch Feiertag war (wenn hier ein Feiertag auf das Wochenende fällt, wird er einfach am Montag danach nachgeholt!), paddelte der eine oder andere sogar seinen Hund Gassi.
Wir haben uns lieber weiter die Gegend angesehen und stießen auf die Diamond Lakes.
Auf dem Rückweg zum Campingplatz in Wanaka gab es noch einen traumhaften Ausblick auf den Mount Aspiring.
Im Nieselregen mit richtig tief hängenden Wolken starteten wir in der Nähe des Mount Cook. Der erste Stop war in Omarama, der anscheinend einzigen Koffeinquelle in der näheren Umgebung; zumindest war das Cafe brechend voll.
Wir haben dann aber doch noch einen Platz ergattert und konnte beim Kaffee die weiteren Schritte planen. Bei der Planung kam raus: wir begehen den Jahreswechsel in Queenstown. Geplant, getan – es ging auf nach Queenstown. Einen kurzen Zwischenstopp legten wir noch in Cromwell ein. Die Stadt wurde irgendwann komplett versetzt, der alte Stadtkern wurde im Stausee versenkt. Ein paar Häuser aus der alten Zeit wurden noch gerettet und können jetzt als “Old Cromwell” besichtigt werden.
Am lokalen Campingplatz liehen wir uns danach noch kurz einen Internetzugang aus und buchten einen Platz in Queenstown. Dort angekommen, mußten wir leider feststellen, dass alle Campingplätze in der Stadt maßlos überfüllt waren und unsere Reservierung in der Zwischenzeit nicht bestätigt wurde 🙁 . Man sagte uns aber, daß wir den Hausmeister des Rugbyfelds ansprechen könnten – man könnte dort übernachten?!? Stattdessen versuchten wir eine Reservierung in Te Anau, die aber nicht mehr angenommen wurde, da dort inzwischen nach “first come, first serve” gearbeitet wurde. Wir machten uns trotzdem auf den Weg. Te Anau war auch komplett voll, wir konnten aber wenigstens einen Platz für Silvester und Neujahr bekommen. 20 km weiter in Manapouri haben wir dann endlich ein Quartier für die Nacht gefunden. Der Campingplatz war eine wilde Mischung aus Schwarzwald-Stil und Automuseum.
Alle Schilder waren zusätzlich auf deutsch. Als ich dann den Besitzer fragte, in welchem Verhältnis er denn zu Deutschland stehen würde, meinte er: “Gar nicht, wir kommen aus Kalifornien. Das ist alles nur Design.” Also nur eine Kopie. Naja, der Platz war trotzdem ganz lustig aufgemacht.
Als wir dann typisch deutsch versuchten, gerade einzuparken, gab es gleich einen netten “Rüffel” von der Besitzerin: “Stellt Euch mal nicht so ordentlich hin, das hier ist kein Parkplatz!” Ok, kalifornischer Kiwi-Humor 😉 Am nächsten Tag am frühen Morgen begaben wir uns dann auf große Tour – wir hatten die Besichtigung des Doubtful Sound gebucht. Per Schiff ging es die erste Stunde über den Lake Manapouri.
Wieder an Land angekommen, fuhren wir mit dem Bus unter die Erde, dass lokale Wasserkraftwerk besuchen.
Mehr als 2/3 der Energie aus dem Kraftwerk gehen direkt an die Aluminium-Schmelze in Bluff. Wieder an der Erdoberfläche angekommen, ging es auf der teuersten Straße Neuseelands (2 Neuseelanddollar pro Zentimeter!) über den Wilmot Pass Richtung Doubtful Sound. Zwischendurch gab es immer wieder einen “quick stop for fotos” und die Besatzung des Busses stürmte nach draußen.
Na gut, bei dem Fotomotiv kann man es ihnen nicht verdenken:
Nur die Deutschen in der Reihe hinter uns waren die ganze Zeit nur am Nörgeln. Manchmal ist es doch besser, keine Landsleute im Ausland zu treffen… Per Katamaran schipperten wir dann bei komplett blauem Himmel den Doubtful Sound entlang bis zur Tasman Sea.
Dort angekommen, machten wir kehrt und fuhren inklusive Besichtigung eines Seitenarms zurück. Dabei hatten wir mächtig Wind von vorne – der eine oder andere versuchte sich sogar im Fliegen.
Die Kinder an Bord haben wir am Ende dann lieber festgebunden, die wären sonst einfach davon geflogen 😉 .
Nach der Rückkehr in Manapouri ging es nach Te Anau. Dort wollten wir den Jahreswechsel begehen. Silvester ist hier so eine Art Volksfest, inkl. Livemusik und Lagerfeuer.
Dumm nur, dass öffentliche Plätze in Neuseeland meist “liqour ban area” sind, d.h. das öffentliche Trinken von Alkohol ist verboten und wird von der Polizei auch wirklich kontrolliert. Kein Wunder also, dass die meisten Einheimischen vorher in den Bars “volltankten” 😉 . Pünktlich um Mitternacht gab es dann ein richtig gutes Feuerwerk über dem See. Sehr angenehm, einfach nur zuschauen zu dürfen, Feuerwerks- körper für Privatleute werden hier gar nicht angeboten.
Heute an Neujahr haben wir dann erst einmal ausgeschlafen und in Ruhe gefrühstückt. Danach sind wir durch die örtlichen Souvenirshops getingelt; Eike machte es sich in einem auch gleich gemütlich.
Nun sehen wir bei strahlender Sonne der Wäsche beim Trocknen zu und schreiben diese Zeilen. Da auch Europa mittlerweile im neuen Jahr angekommen ist, auch an dieser Stelle noch mal ein “Frohes neues Jahr!”.
Leider gab es auf dem Camping-Platz heute Nacht keinen Strom, da die guten Plätze schon weg waren. Deshalb blieben heute morgen Wasserkocher und Toaster inaktiv. Notgedrungen haben wir im Ort gefrühstückt. Danach ging es dann (für mich wieder) zur Kirche zum guten Hirten. Zwischen Massen von asiatischen Touristen haben wir die Chance auf ein gutes Foto genutzt.
Danach machten wir uns auf in luftige Höhen, auf den Mount John. In 2008 sind wir noch zu Fuß auf den Berg gestiefelt, heute haben wir den bequemen Weg per Campervan gewählt. Auf dem Berg steht neben dem Observatorium auch ein Cafe, das rege besucht war.
Eigentlich wollten wir 2 Eiskaffees trinken (hier ist ja schließlich Sommer), aber stattdessen erhielten wir nur einen Bremsklotz.
Immerhin war es ein James-Bond-Bremsklotz, auch wenn die Doppel-Null fehlte. Etwas später wurde er dann doch netterweise gegen 2x folgendes Getränk getauscht.
Dann ging es auf zum Mount Cook, auch wenn das Wetter ziemlich bewölkt war. Wir entschlossen uns zu einer Wanderung zum Kea Point; leider lag der Gipfel vom Mount Cook immer in den Wolken.
Auch im Nachbartal war noch alles beim Alten; hier hat in der Zwischenzeit leider auch noch niemand den Gletscher abgestaubt.
Am Camping-Platz angekommen kümmerte sich Eike mal wieder liebevoll um die einheimische Tierwelt.
Trotz des bewölkten Himmels den ganzen Tag gab es abends quasi als Dessert noch einen traumhaften Sonnenuntergang.
Heute sollte also Eike um 15:20 Uhr eintreffen. Dank moderner Technik stand schnell fest: er hatte Verspätung. Dementsprechend ging es nach dem Stop am Flughafen noch schnell auf die Banks Peninsula. Treuen Lesern dieses Blogs sollte der Name bekannt vorkommen, dort war ich schon, als ich Eike am Flughafen abgesetzt habe. Wer also Fotos sehen möchte, braucht nur ein paar Einträge zurückblättern 😉 . Am nächsten Morgen war beim Zählappell endlich mal wieder ein “Zwo!” zu hören. Gemeinsam fuhren wir gen Lake Tekapo, die gleiche Strecke, die ich nun schon zwei mal gefahren bin. Immerhin hatte ich diesmal die Chance, mir die Landschaft in Ruhe vom Beifahrersitz anzuschauen.
Heute morgen ging es raus aus Queenstown. Gegen 10 Uhr war es schon ziemlich warm und die Sonne brannte regelrecht. Auf meinem Weg lag die alte Brücke über den Shotover River, die man aufwendig restauriert hatte.
Außer ein paar Joggern war von Touris nix zu sehen, eher ungewöhnlich. Naja, heute ist 2. Weihnachtstag, oder “boxing day”, wie es hier unten heißt. Den sollte sie lieber auf “bring-dein-Boot-auf-dem-Anhänger- zum/zur-See Tag” umbennen, denn ich bin an bestimmt hundert Gespannen mit Booten auf dem Anhänger vorbeigefahren. Etwas weiter aus Queenstown raus liegt das Mekka für alle Bungee-Springer, das Zentrum von A.J. Hacket Bungee. Also dachte ich mir, wenn ich schon mal hier bin, kann ich auch…
Nee, keine Panik, da springe ich ganz bestimmt nicht runter! Da würde ich lieber mit dem Fallschirm aus einem funktionsfähigen Flugzeug springen! Da hat man wenigstens noch etwas Zeit, darüber nachzudenken, was man gerade getan hat. 😉 Und außerdem waren außer mir noch jede Menge andere Leute da, die viel lieber springen wollten.
Die Prozedur war eigentlich immer die gleiche: Festknoten, einmal links in die Kamera winken und dann abwärts. Manchmal wurde auch leicht nachgeholfen…
Wer sich unbedingt an was festhalten wollte, konnte auch zu zweit springen.
Unten wurde man dann per Boot wieder eingesammelt.
Bei etwa 110 Euro pro Sprung und geschätzten 20 Sprüngen in der Stunde machen die hier einen ganz guten Umsatz. Nur einen Schuhladen haben sie noch nicht da, obwohl 2 Leute nacheinander einen Schuh beim Springen verloren haben. Tja, ist halt doch mit einem gewissen Risiko verbunden, so ein Bungee-Sprung 😉 Ich machte mich dann auf nach Fairlie, meinem Zwischenstop für heute, bevor ich morgen den Eike wieder einsammle. Unterwegs gabs noch das eine oder andere tolle Panorama zu sehen. Und da mir meine Eltern ja nicht glauben, dass ich wirklich hier unten rumturne, hier ein Foto extra für Euch:
Weihnachten. Feiertag. Also erst einmal ausschlafen… Mit reichlich Sonnencreme bedeckt, ging es dann in kurzen Hosen Richtung See. Komisches Gefühl für Weihnachten, aber das machen hier alle so und man will ja nicht sofort dumm auffallen. Es war ruhig. Für Queenstown erstaunlich ruhig. Aber sehr angenehm, wie ich fand. Ein paar Geschäfte und auch der eine oder andere Supermarkt hatten doch geöffnet, man musste also weder hungern noch auf seinem Geld sitzen bleiben. Selbst der Dönermann hatte auf 😉 Ich genehmigte mir lieber einen Kaffee und buchte eine zum Feiertag passende Tour, nämlich eine ganz entspannte Seeüberfahrt mit einem alten Dampfschiff von 1912, der TSS Earnslaw:
Am Anfang hielt ich es noch für einen Touri-Nepp, aber als sie zwischen den Fahrten einen ganzen Laster Kohle ins Schiff luden, wirkte es schon authentischer.
Um Punkt 14 Uhr ging es dann los. Begleitet von Live-Musik
schipperten wir also bei strahlendem Sonnenschein über den See. Wer wollte, konnte auch beim Kapitän persönlich hallo sagen.
Der gute Mann hatte im Vergleich zu seinen Kollegen nen recht ruhigen Job.
Nach etwa 45 Minuten kamen wir auf der anderen Seite des Sees an.
Danach ging es dann für mich wieder nach Queenstown zurück. Anscheinend gibt es hier eine Tradition des Weihnachtsbadens, oder vielleicht haben die Jungs und Mädels auch einfach nur das gute Wetter ausgenutzt.
Ich hatte noch reichlich Zeit, denn der Tisch im Restaurant war erst für 19 Uhr bestellt. Also ging es erst einmal Richtung Rosengarten, vorbei am lokalen Partyvolk.
Ein beliebter Sport im Rosengarten ist Frisbee-Golf. Der Parcour besteht auch aus 18 “Löchern”, aber man spielt halt mit Frisbees.
Von markierten “Abschlagplätzen” muss man (oder besser: Weihnachtsmann/-frau 😉 ) mit möglichst wenig Würfen in diese “Löcher” einlochen:
Nach einem kurzen Boxenstop auf dem Campingplatz ging es dann Richtung Restaurant. Mit schönstem Meerblick, aber doch ganz anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Es gab ein festes Menü, man konnte lediglich pro Gang zwischen 2 oder mehr Optionen wählen. Zur Begrüßung gabs für jeden einen Knallbonbon, indem sich eine Papierkrone befandt. Eines Königs nicht wirklich würdig 😉 Das Essen war, naja, sagen wir mal: o.k. Nächstes Jahr koch ich dann doch lieber wieder selber 😉 Das mit dem “fine dining” müssen die hier echt noch üben… Kaum dem Restaurant entschwunden, traf ich auf eine Menschenmenge, die sich um einen Straßenkünstler versammelt hatte.
Im Gegensatz zum Essen war der Typ RICHTIG gut! Leider habe ich nur den Rest der Show mitbekommen. Um den Blutzuckerspiegel nach dem viel zu süßen Dessert wieder auf ein Normalmaß zu reduzieren, schlenderte ich noch ein paar Meter am Seeufer entlang und nutzte die Chance auf ein paar gute Fotos.
Frohe Weihnachten Euch allen! Und Dir Anke: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Feiert alle schön, hier unten geht die Party erst morgen los. Genießt die Feiertage, ich tue es ganz bestimmt!
Die bunten Pillen haben super geholfen, ich konnte bestens schlafen. Als erste Tat für heute ging es erst einmal in den nahe gelegenen Supermarkt, Taschentüchernachschub organisieren. Und da war das erste mal in Neuseeland eine Art Hektik zu verspüren. Kann aber auch sein, dass es daran lag, das morgen als wahrscheinlich einzigem Tag im Jahr die Supermärkte geschlossen bleiben. Naja, wenn man 24/7- Öffnungszeiten gewöhnt ist, würde mich das auch nervös machen 😉 Danach ging es dann in die Stadt. Wer wollte, konnte auch fahren:
Auf einer Art Wochenmarkt (Weihnachtsmarkt?) konnte man ne Menge Kunsthandwerk und anderen Schnickschnack kaufen.
Und sogar Massagen unter freiem Himmel konnte man erwerben.
@Anne: Na, vielleicht doch mal den Arbeitgeber wechseln? 😉 Die ganze Zeit sehe ich hier unten bei strahlendem Sonnenschein Menschen mit dicken Wollmützen rumlaufen. Nun habe ich endlich eine passende für mich gefunden.
@Eike: Es ist die von Mode 1 😉 Auf der Wiese nebenan hab ich mir dann erst einmal etwas live-Musik gegönnt.
Die beiden Jungs unter dem Baum machten damit Werbung für ihr Konzert heute nachmittag. Und die waren echt gut! Ne wilde Mischung aus eigenen Songs, Weihnachtsliedern und sogar was von den Foo Fighters… Und als Krönung (bzw. mein Weihnachtsgeschenk an mich 🙂 ) gabs: Richtig! Ne Runde Jetboat fahren! Und zwar in einem schicken, weihnachtsmann-roten mit 540 PS!
Der liebe Olly heizte damit wie ein Irrer mit uns an Bord durch den Shotover Canyon, ganz getreu dem Motto: “Die schnellste Verbindung zwischen 2 Punkten ist immer noch: Vollgas!”. Ich weiß nicht, wie oft ich dachte: “Nun setzt er das Ding wirklich gegen die Felsen!”. Aber irgendwie hat er immer grad noch die Kurve gekriegt…