Archiv des Monats: Dezember 2008

Motueka nach Picton (Der Ring der Macht und die Mitte von Mittelerde)

Von Motueka starteten wir erst einmal Richtung Picton. Die Glasmanufaktur hatte noch geschlossen, also machten wir uns auf in die Innenstadt. Dort gabs es ein Cafe in einem Einkaufszentrum, wo man zu jedem Kaffee eine Stunde Internet kostenlos dazubekommt (Internet ist überall in Neuseeland kostenpflichtig, auch auf den Campingplätzen). Nach dem Stillen den Informationshungers ging es dann zurück zur Manufaktur. Es waren sehr schöne Stücke dabei, aber leider nicht so ganz meine Preislage. Danach ging es dann nach Nelson, denn wir wollten ihn sehen, den einen Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden. Und dann war es soweit: Eike hielt den Ring der Macht in der Hand,

und da Anja sich ein früheres Erscheinen des Weihnachtsmannes gewünscht hatte, haben wir den Ring auch gleich benutzt, um uns eine „Santa parade“ zu wünschen.

Die Parade wird hier wie eine Art Volkfest gefeiert und ganz Nelson war auf den Beinen. Vom Umzugswagen über Live-Musik

bis zum Auto-Club

durfte hier jeder mitmachen, bei uns würde sowas glatt als Karnevall durchgehen. Und dazu gab es dann bekannte Weihnachtslieder über Schnee, für einen Europäer passt das nicht ganz, aber Weihnachten ist hier wohl mehr Party als Fest. Und zum krönenden Abschluss kam dann auch er, der Weihnachtsmann.

Nach der Abgabe unserer Wunschlisten machten wir uns dann auf zur Mitte von Mittelerde, die Neuseeländer bauen für sowas glatt ein Denkmal.

Danach fuhren wir dann nach Picton, denn morgen früh geht die Fähre auf die Nordinsel.

Motueka (Paddeln im Paradies)

Die am Vortag gebuchte Paddeltour startete um 8.10 Uhr direkt mit der Abholung per Bus am Campingplatz. Als Transportmittel kam wieder das Wassertaxi zum Einsatz, der Rückweg wurde dann gepaddelt. Und da mir in diesem Land langsam die Superlative ausgehen, gibts den Rest dann nur auf Fotos, wenn wir wieder da sind 😉 Mittag gabs an einer Art Privatstrand,

wo ein Franzose ein Haus besitzt, das er doch tatsächlich 2 Wochen im Jahr bewohnt (rund um Weihnachten).

Natürlich mit eigenem Hubschrauberlandeplatz… Am Ausgangspunkt wieder angekommen, hielten einige aus der Gruppe es nicht mehr aus und haben dann das Wasser einmal aus der Nähe begutachtet.

Vom anstrengenden Paddeln total hungrig, gab es erst einmal Abendessen in der Stadt.

Eike entschied sich glatt für 500g Steak, die Größe war mir dann aber doch eine Nummer zu heftig (an die Insider: An das Zeppelinsteak kam es aber nicht ran). Nachtisch durfte natürlich auch nicht fehlen.

Glücklich und satt geht es nun ins Bett.

Blenheim nach Motueka

Am Anfang des Tages war erst einmal wieder fahren angesagt. Wir wählten die südliche Route mit dem etwas schlechter ausgebautem highway, um die Küstenstrecken nicht zwei mal fahren zu müssen. Gegen 13 Uhr trafen wir am Campingplatz ein und wählten als Betätigungsprogramm für den Nachmittag Wandern im Abel Tasman Nationalpark. Mit dem Wassertaxi

wird man einfach am Strand abgesetzt und kann dann zurück laufen. Nebenbei machte der „Taxifahrer“ auch noch ein bischen sightseeing und fuhr in Fotogeschwindigkeit am split apple rock vorbei.

Am Strand abgesetzt begaben wir uns zuerst auf einen einstündigen Rundkurs rund um den Strand, um danach dann der Strecke zurück Richtung Auto zu folgen. Die Strecke ist einfach umwerfend und man hat Ausblick auf Strände, die man nur vom Wasser aus erreichen kann.

Nach vier Stunden kamen wir dann etwas geschafft am Wohnmobil an und fuhren mit einem Abstecher zum Takeaway (eine große Fastfood-Kette mit einem goldenen M) zurück zum Campingplatz.

Hanmer Spring über Kaikoura nach Blenheim

Noch völlig entspannt vom Thermalbad am Vortag machten wir uns über die Alpine Scenic Route (eine mühsame, aber aussichtsreiche Strecke) auf nach Kaikoura. Kaikoura ist die Walhauptstadt von Neuseeland, deshalb wollten wir auch unbedingt einen zu Gesicht bekommen. Also schnurstracks zum einzigen Anbieter von Waltouren per Boot, aber leider wurde die von uns reservierte Fahrt nach 5 Minuten wegen schlechtem Wetters abgesagt. Nachmittags versprach man uns, würde es aber vielleicht gehen. Noch während wir uns eine Vorreservierung für diese Tour holten, kam bereits die Ansage vom Kapitän: wegen schlechtem Wetters werden alle weiteren Fahrten für heute ausfallen. Uns blieb also nichts anderes über, als für morgen vorzureservieren. Wenn bei schlechtem Wetter das Boot nicht fährt, kann man es ja aber mal per Flugzeug versuchen, dachten wir uns. Also direkt zum Flughafen, von dem die Walsichtungsflüge gehen, und siehe da, die fliegen heute sogar! Nach ein paar Frage vom Piloten, ob wir denn auch Turbulenzen in Kauf nehmen würden, wurden wir für unseren Flug gebrieft. Da Vorsaison ist, hatten wir doch glatt den ganzen Flieger für uns allein!

Ob sie die Wale nun dressiert haben, oder die Viecher einfach nur super pünklich sind, nach ca. 10 Minuten kreisen über die „Auftauchstelle“ bekammen wir doch tatsächlich einen Pottwal zu sehen!

Ein einfach imposantes, riesiges Tier. Nach der Rückkehr (mit nebenbei erwähnter, traumhafter Aussicht)

beschlossen wir, erst einmal Mittag zu essen. Und da wir vor dem Flug gewogen wurden und Eike bei sich Untergewicht festgestellt hatte, gabs für ihn mal wieder nur eine Kleinigkeit zum Mittag

(unter Aufsicht natürlich).

Mir war dann eher nach Salat 😉 Zum Nachtisch gabs dann ein Eis, und serviceorientiert wie man hier nun mal ist, wird man bei einem Eis mit 2 Kugeln doch tatsächlich gefragt, welche Sorten man oben und welche unten haben möchte! Nach einem kurzen Tankstopp fuhren wir dann an der Ostküste (und etlichen Seelöwen) entlang nach Blenheim, unserem Quartier für heute Nacht.

Westport nach Hanmer Springs

Da die Wäsche gestern im Trockner nicht wirklich trocken geworden ist und es draußen regnete, haben wir unser Wohnmobil kurzerhand per Heizlüfter und Wäscheleine zum Trockner umgebaut.

Und was nimmt der Informatiker, wenn keine Wäscheleine an Bord ist? Richtig, USB-Kabel 😉 Nach einem kurzen Tankstopp und Einkauf in Westport (eine ansonsten ziemlich unscheinbare Hafenstadt) im Regen ging es dann auf die heutige Etappe. Die längste Hängebrücke in Neuseeland haben wir auch überquert,

die Rücktour gabs dann in einer Art Seilbahn über den Fluss. Die im Reiseführer versprochenen Kajaks, die sich die Maruia Falls hinunterstürzen,

haben wir leider nicht gesehen, aber der Wasserfall war auch so schon ganz schön. Mittagessen gabs dann in Maruia Springs Junction im einzigen Imbiss, denn die Stadt besteht im Prinzip nur aus der Kreuzung von zwei Highways. Eike entschied sich für den mixed grill Teller, anscheinend das neuseeländische Pendant zur Schlachterplatte,

jedenfalls hatte er am Ende ganz schön zu kämpfen. In Hanmer Springs abgekommen, stand dann erst einmal relaxen auf dem Programm. 2 Stunden baden in den heißen Thermalquellen hat uns dann vollständig entspannt.

Franz Joseph Gletscher nach Westport

Das Wetter war heute morgen genau so bewölkt und regnerisch wie gestern, aber da heute eh eine Etappe mit viel Fahrt angesagt war, war es halb so schlimm. Auf unserem Weg die Küstenstrasse entlang fuhren wir durch die kleinste Stadt Neuseelands (mit sage und schreibe 2 Einwohnern), und die beiden bekommen sogar ein eigenes Ortsschild! In der ersten grösseren Stadt Hokitika

machten wir dann einen Rundgang durch die Innenstadt und besuchten die dort ansässige Jadewerkstatt, wo man den Jadeschleifern direkt bei der Arbeit zugucken kann. Ich hab auch einen tollen Elefanten für Susann gefunden, nur überstieg der ein wenig das Reisebudget… Mühselig, auf der serpentienenreichen Küstenstrasse ging es weiter nach Greymouth. Das man sich die Brücken mit der Gegenfahrbahn teil, kannten wir ja schon. Aber das ganze kann man noch steigern: auch die Bahnschienen laufen hier teilweise mit über die Brücken.

In Greymouth stand diesmal nicht nur ein Stadtrundgang an, sondern auch das Mittagessen. Zum Nachtisch gab es dann Pfannkuchen, aber nicht die zum Essen, sondern die pancake rocks.

Mit einem weiteren Zwischenstopp bei einer Seelöwenkolonie

ging es dann weiter nach Westport auf den Campingplatz. Für den Rest des Tages ist „Hausarbeit“ angesagt, Wäsche waschen ist dran.

Haast an den Franz Joseph Gletscher

Direkt nach dem Aufstehen ging es auf die am Vortag gebuchte Jet Boat Safari.

Das Wetter war nicht so toll, leichter Nieselregen. Außerdem ist hier anscheinend noch Vorsaison und so hatten wir das Boot und den Guide ganz für uns allein. Der Unterschied zu den Jet-Boot-Fahrten rund um Queenstown ist, dass es sich bei dieser Tour um eine Fahrt mitten in den Regenwald handelt. Und da der Regenwald nun mal das Wort Regen im Namen trug, passte das Wetter dann doch. Auch dieser Guide erzählte uns, dass der Regenwald bei Regen ein völlig anderes Flair hat, und man muss im Recht geben. Mit diversen Erklärungen zwischendurch ging es mit einem Affenzahn flussaufwärts, bis man am Ende auch mit dem Jetboat nicht weiter kam. Dann folgte ein kurze Abstecher zu Fuß mitten in den Urwald, echt überwältigend.

Auf der Rücktour gabs es dann auch noch die beliebten „Hamilton-Spins“, eine 360-Grad-Drehung bei voller Fahrt, echt irre! Insgesamt eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Auf Anraten des Guide fuhren wir nach der Rückkehr noch ein Stück weiter die Küste hinunter, um im Cray Pot zu Mittag zu essen.

Dies ist echt ein Restaurant am Ende der Welt ;-).

Auf dem Weg Richtung Franz Joseph Gletscher ging es dann mühselig einige Pässe rauf und runter, leider konnte man aufgrund des Dauerregens den größten Teil der Landschaft nur erahnen. Mit einem Zwischenstopp am Knights Point

setzen wir unsere Fahrt dann am Fox Gletscher vorbei an den Franz Joseph Gletscher fort. Unser Reiseführer empfahl bei Regen, sich den Film über die Region anzusehen (ähnlich wie in Te Anau). Leider war der Film aber etwas enttäuschend.