Im Nieselregen mit richtig tief hängenden Wolken starteten wir in der
Nähe des Mount Cook. Der erste Stop war in Omarama, der
anscheinend einzigen Koffeinquelle in der näheren Umgebung; zumindest
war das Cafe brechend voll.

Wir haben dann aber doch noch einen Platz ergattert und konnte beim
Kaffee die weiteren Schritte planen. Bei der Planung kam raus: wir
begehen den Jahreswechsel in Queenstown. Geplant, getan – es ging auf
nach Queenstown. Einen kurzen Zwischenstopp legten wir noch in
Cromwell ein. Die Stadt wurde irgendwann komplett versetzt, der alte
Stadtkern wurde im Stausee versenkt. Ein paar Häuser aus der
alten Zeit wurden noch gerettet und können jetzt als “Old Cromwell”
besichtigt werden.

Am lokalen Campingplatz liehen wir uns danach noch kurz einen
Internetzugang aus und buchten einen Platz in Queenstown. Dort
angekommen, mußten wir leider feststellen, dass alle Campingplätze
in der Stadt maßlos überfüllt waren und unsere Reservierung in der Zwischenzeit nicht bestätigt wurde 🙁 . Man sagte uns aber, daß wir den Hausmeister des Rugbyfelds ansprechen könnten – man könnte dort
übernachten?!? Stattdessen versuchten wir eine Reservierung in
Te Anau, die aber nicht mehr angenommen wurde, da dort inzwischen nach “first come, first serve” gearbeitet wurde. Wir machten uns trotzdem auf den Weg. Te Anau war auch komplett voll, wir konnten aber wenigstens einen Platz für Silvester und Neujahr bekommen.
20 km weiter in Manapouri haben wir dann endlich ein Quartier für die Nacht gefunden. Der Campingplatz war eine wilde Mischung aus Schwarzwald-Stil und Automuseum.

Alle Schilder waren zusätzlich auf deutsch. Als ich dann den
Besitzer fragte, in welchem Verhältnis er denn zu Deutschland stehen
würde, meinte er: “Gar nicht, wir kommen aus Kalifornien. Das ist alles
nur Design.” Also nur eine Kopie. Naja, der Platz war trotzdem ganz
lustig aufgemacht.

Als wir dann typisch deutsch versuchten, gerade einzuparken, gab es
gleich einen netten “Rüffel” von der Besitzerin: “Stellt Euch mal nicht so ordentlich hin, das hier ist kein Parkplatz!” Ok, kalifornischer Kiwi-Humor 😉
Am nächsten Tag am frühen Morgen begaben wir uns dann auf große Tour – wir hatten die Besichtigung des Doubtful Sound gebucht. Per Schiff
ging es die erste Stunde über den Lake Manapouri.

Wieder an Land angekommen, fuhren wir mit dem Bus unter die Erde, dass
lokale Wasserkraftwerk besuchen.

Mehr als 2/3 der Energie aus dem Kraftwerk gehen direkt an die Aluminium-Schmelze in Bluff. Wieder an der Erdoberfläche angekommen, ging es auf der teuersten Straße Neuseelands (2 Neuseelanddollar pro Zentimeter!) über den Wilmot Pass Richtung Doubtful Sound. Zwischendurch gab es immer wieder einen “quick stop for fotos” und die Besatzung des Busses stürmte nach draußen.

Na gut, bei dem Fotomotiv kann man es ihnen nicht verdenken:

Nur die Deutschen in der Reihe hinter uns waren die ganze Zeit nur
am Nörgeln. Manchmal ist es doch besser, keine Landsleute im Ausland
zu treffen…
Per Katamaran schipperten wir dann bei komplett blauem Himmel den
Doubtful Sound entlang bis zur Tasman Sea.

Dort angekommen, machten wir kehrt und fuhren inklusive Besichtigung
eines Seitenarms zurück. Dabei hatten wir mächtig Wind von vorne – der eine oder andere versuchte sich sogar im Fliegen.

Die Kinder an Bord haben wir am Ende dann lieber festgebunden, die
wären sonst einfach davon geflogen 😉 .

Nach der Rückkehr in Manapouri ging es nach Te Anau. Dort wollten wir
den Jahreswechsel begehen. Silvester ist hier so eine Art Volksfest,
inkl. Livemusik und Lagerfeuer.

Dumm nur, dass öffentliche Plätze in Neuseeland meist “liqour ban area”
sind, d.h. das öffentliche Trinken von Alkohol ist verboten und wird
von der Polizei auch wirklich kontrolliert. Kein Wunder also, dass die
meisten Einheimischen vorher in den Bars “volltankten” 😉 .
Pünktlich um Mitternacht gab es dann ein richtig gutes Feuerwerk über
dem See. Sehr angenehm, einfach nur zuschauen zu dürfen, Feuerwerks-
körper für Privatleute werden hier gar nicht angeboten.

Heute an Neujahr haben wir dann erst einmal ausgeschlafen und in Ruhe
gefrühstückt. Danach sind wir durch die örtlichen Souvenirshops getingelt; Eike machte es sich in einem auch gleich gemütlich.

Nun sehen wir bei strahlender Sonne der Wäsche beim Trocknen
zu und schreiben diese Zeilen. Da auch Europa mittlerweile im neuen
Jahr angekommen ist, auch an dieser Stelle noch mal ein “Frohes neues Jahr!”.













































