Eigentlich konnte es im Vorwege kaum schlechter laufen:
für meinen Urlaub hatte ich versucht, einen Camper mit Dusche und WC zu bekommen (der auch bezahlbar ist). Leider war ich wohl einen Tag zu spät mit der Zusage dran, so daß mir im Endeffekt nur der kleinste Camper zur Auswahl stand (in diesem Fall dann einer ohne Dusche und WC). Naja, damit kann man trotzdem fahren. Dann fiel mein Blick auf die Möglichkeit, sich zusammen mit dem Camper ein Fahrrad auszuleihen. Angefragt … Ergebnis: geht nicht, es gibt für diesen kleinen Camper keinen Fahrradträger. Und das Fahrrad im Camper zu transportieren verbiete das Gesetz. Gut, auch damit findet man sich ab. Trotzdem konnte ich letzte Woche beim „self check-in“ übers Internet ein Fahrrad dazubuchen!? Dann, um die 3 voll zu machen, meldet sich eine Woche vor Reisebeginn Vodafone und teilt mir mit, daß das Paket ReiseFlat Data (für Unkundige: damit wäre ich in etlichen Ländern, u.a. auch NZ, mit meinem Handy ganz normal wie in Deutschland online; nützlich für Dinge wie Navigieren, Emailen, WhatsApp, Blog schreiben …) nicht mehr zur Verfügung steht.
Trotzdem freut man sich auf seinen Urlaub. Und das auch nach knapp 24 Stunden im Flieger, unterbrochen von Aufenthalten auf Flughafen. Also landete ich heute um 10 Uhr morgens NZ-Ortszeit pünktlich in Auckland und konnte auch zügig die Formalitäten wie Einreise, Gepäckannahme, Wanderstiefelkontrolle (ja keine Samen und anderes Ungeziefer einschleppen!) und Gepäckkontrolle hinter mich bringen. Dann musste ich 20 Minuten auf das Shuttle (fährt aber auch nur alle 30 Minuten) warten, welches mich zum Campervermieter brachte.

Warten auf das Shuttle
Dort durfte ich auch wieder warten, konnte mir aber an einem Automaten-Cappuccino wenigsten die Zunge verbrennen und mich schonmal mit Prospekten und Heftchen eindecken. Dann war ich endlich an der Reihe, und man eröffnete mir, während ich meinen deutschen und den internationalen(!, wollte bei den beiden früheren Malen keiner sehen) Führerschein vorzeigte, daß man mich upgegradet hätte (kostenlos), weil ich ja ein Fahrrad haben wollte! Ob das in meinem Sinne sei, ich müßte ja nun auch etwas mehr bei der Fährüberfahrt bezahlen!? „Klar, aber wieso mehr bezahlen?“ – „Ja, der Camper ist länger, weil er auch Dusche und WC beinhaltet.“ Traumhaft!!
Mir wurde der Camper gezeigt, alle Schäden aufgenommen (Kratzer an allen Seiten, aber bei 140.000 km auch kein Wunder) und ich verstaute behelfsmäßig meine Taschen. Auf zum Fahrradverleih: „Für 50NZ$ eine Fahrradversicherung?“ „Ja, natürlich. Karte?“ „Cash!“ Ups, hatte ich noch nicht (naja, wann auch). Also beschrieb mit der eine Mitarbeiter den Weg und los gings:

Drive Through Banking
Eigentlich wollte ich da kein Geld abheben – schließlich bin ich kein Auto und war zu Fuß da (nach tagelangem Sitzen im Flieger ein Wohltat), aber es gab keinen anderen Automaten.
Dann ging es zum Einkaufen. Den „Countdown“ kannte ich schon von 2011, aber vorher wollte ich noch das 3. Problem lösen – Online sein. Also in den „2degrees“-Laden, den ich noch von Deutschland aus recherchiert hatte, die u.a. auch 2GB-Prepaid-Pakete mit „Endgerät“ verkaufen (ohne Angabe von Namen, Adressen o.ä.!):

„Mach mich WLAN“ – ein Huawei E5221, daß auf der einen Seite eine Datenverbindung ins Mobilfunknetz aufbaut, und auf der anderen Seite ein WLAN für bis zu 10 Geräte zur Verfügung stellt
Zwischendurch trifft man dann auf dem einen oder anderen Parkplatz auch mal nicht einheimische Tiere:

Ein Wombat – das letzte Mal habe ich eins in einem australischen Zoo 2003 gesehen
Dann endlich im „Countdown“ angekommen, geht einem ein weiteres Mal das Herz auf:

Bier soweit das Auge reicht (u.a. auch Krombacher Weizen)
Da ich vorher noch was essen war, habe ich auch entsprechend mit „satt, aber durstig“ eingekauft:

So sehen ca. 290 NZ$ aus
Nach schlechter Verstauung (nach ca. 1 km flogen schon die ersten Flaschen und Dosen wieder durch den Camper) ging es dann auf den ersten Campingplatz: Takapuna Beach Holiday Park. Hier habe ich dann endlich duschen können, den Camper wohnlich eingerichtet, die Sitzecke zum Bett umgebaut und gerade das 2. Bier aufgemacht. Aber bevor ich gleich ins Bett gehe, um endlich nach ca. 2 Tagen mal wieder richtig zu schlafen, veabschiede ich mich für heute mit einem Blick auf den Rangitoto Channel, so wie er sich mir aus meinem Camper bietet:

Blick auf den Rangitoto Channel (links die Insel Rangitoto)